Am 05. April zu 14 Uhr standen wir im Schrobsdorff-Haus bereit, denn wir hatten „Jung und älter“ nach drei bastelfreien Jahren mal wieder zum Osterbasteln eingeladen. Das Fest steht vor der Tür, demzufolge gab es wunderschöne Ideen für die Feiertagsdekoration. Blumenschmuck aus Naturmaterialien und Türkränze – jeder anders und somit ein Unikat. Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten und verließen nach zwei Stunden mit kreativen Kunstwerken und Osterschoki im Bauch die Bastelrunde.
Zur gleichen Zeit fand vor der Tür im Schrobsdorff-Garten eine Pflanzentauschbörse statt. Es sollte wirklich nur getauscht oder verschenkt werden. Im Frühling putzen ja viele Gartenfreunde ihre Beete und stellen fest, dass die eine oder andere Pflanze sich sehr üppig entwickelt hat und man mit einem Teil davon anderen Gärtnern Freude machen kann. Auch Pflanzensamen waren zu haben, speziell zum Bestücken der Bienenwiesen. Die Veranstaltung lief erstmal vorsichtig mit 6 Pflanzenspendern an. Diese schafften es aber schon, vier Tische zu füllen. Bestens vorbereitet waren Thomas und Micha, bei denen man gleich noch den Steckbrief für jeden Ableger mitbekam. Sehr erfreut hat uns ein Gartenfreund aus der Vordersiedlung Bestensee, der Pflanzenknollen, Informationen dazu und einen eigenen Tisch mitbrachte, weil er erstmal nur gucken wollte wie es läuft. Er wurde, wie auch unsere anderen Gäste, herzlich zum Herbst eingeladen, dann nämlich wiederholen wir die Veranstaltung, die sich bis dahin mit Sicherheit herumgesprochen hat. Im Laufe der zwei Stunden kamen etliche Pflanzenliebhaber, die nach netten Gesprächen, Kaffee und Keksen, glücklich mit ihren Errungenschaften den Heimweg antraten. Zur nächsten Pflanzentauschbörse werden wir aktiver die Werbetrommel rühren, denn es gibt viele, die Interesse daran haben.
Natürlich blieben Ableger übrig. Das war allerdings gar nicht schlimm, im Gegenteil:
Am 12. April fand ein Doppelarbeitseinsatz statt. Ab 9 Uhr trafen sich zwei Gruppen: die eine auf dem historischen Friedhof um Laub zu harken, Unkraut zu beseitigen und sich um den Erhalt der Kapelle zu kümmern. Die zweite Gruppe begann zur gleichen Zeit im Schrobsdorff-Garten mit dem Laubharken und -beseitigen, dem Beschneiden einiger Büsche, der Wiederherstellung der defekten Gartenbewässerung, dem Glätten des Wildschwein“spielplatzes“ usw. Der Klinkerweg, der beim Wenden der Fahrzeuge von Post, Amazon, Hermes etc ziemlich beschädigt worden war, wurde fachmännisch repariert, was sinnigerweise die Sperrung der Einfahrt nach sich zog. Im Anschluss an die Reparatur- und Aufräumarbeiten konnte mit den Neupflanzungen im Schrobsdorff-Garten begonnen werden. Dabei richteten wir uns nach den Beschreibungen in dem Buch „Du bist nicht so wie andre Mütter“ von Angelika Schrobsdorff. Demnach war es ein Garten mit Obstbäumen und –sträuchern, Blumen und einer Schaukel, „mit der man bis in den Himmel fliegen konnte“. Bis auf die Schaukel, die sich noch in der Planungsphase befindet, haben wir die Gartenneuanlage verwirklicht.
Die „Friedhofsgruppe“ hatte nach zwei Stunden die Pflege- und Pflanzarbeiten an den alten Grabstellen beendet, die Belüftung der Kapelle wiederhergestellt und die Gruft von Schutt und Staub befreit. Nun kam sie geschlossen zum Schrobsdorff-Garten, wo aufgrund des Umfanges die Arbeiten noch voll am Laufen waren und halfen mit.
Um 13 Uhr stärkten wir uns alle erstmal mit deftigem Erbseneintopf und einer feurigen Hexensuppe. Danach ging es weiter: ein Beet mit Stauden, die bei der Pflanzenbörse übrig geblieben waren, wurde angelegt, Obstgehölze gepflanzt und spontan eine Feuerstelle gebaut. Die Vorbereitungen für das Fundament einer Gedenkstele wurden ebenfalls getroffen. Angelika Schrobsdorff, der wir Pätzer die Nutzung ihres Anwesens für die Allgemeinheit zu verdanken haben, hat im kommenden Jahr ihren 10. Todestag. Damals wurde versprochen, die Schriftstellerin in dieser oder ähnlicher Form zu ehren. Nun, neun Jahre später, möchte der Heimatverein Pätz, dessen Sitz und Ort der Veranstaltungen Schrobsdorff-Haus und –Garten sind, dieses Versprechen des damaligen Bürgermeisters endlich einlösen.
Am Tag des Arbeitseinsatzes waren wir ca. 25 Aktive: Vereinsmitglieder und unser Vor-Mitglied Corvin, aktive Nichtmitglieder, Fachleute (Mitglied oder nicht) – euch allen möchte ich hier ganz herzlich danken. Die kreativsten Ideen bringen gar nichts ohne den selbstlosen Einsatz der „Macher“. Jeder hatte einen entscheidenden Anteil: am Aufräumen, an der Pflege, an der Neugestaltung des Gartens und des Friedhofs sowie der Versorgung der Aktiven.
Ja, der Tag war anstrengend, aber er war erfolgreich und hat auch viel Spaß gemacht. Beim gemütlichen Zusammensitzen nach der Arbeit gab es viele neue Denkanstöße, Ideen, Verbesserungen, Anregungen, die überlegungswürdig und einige unbedingt umzusetzen sind.
So läuft das Miteinander!
Britta Bergter