Heimatverein Pätz e.V.

In und um Pätz – Dorfaue


Pätz ist als slawidorfaue-1sches Runddorf angelegt, d.h. Ein- und Ausfahrtsstraße sind eins.

Nach dem Verlassen der B 179 Richtung Pätz-Dorf folgt man der Lindenstraße bis zum Ende und erreicht so direkt die Dorfaue. Sie ist geprägt von einer Vielzahl alter Bäume: Linden, Ulmen, Kastanien.

Im Zentrum des Platzes befindet sich die Bushaltestelle. Ihr gegenüber liegt ein Findling, der „Kleine Kahlkopf“. Sein Namensgeber ist eine Landschaftserhebung Richtung Pätzer Hintersee. Dieser Findling stammt vom ehemaligen Gelände des Hauptkommandos der Grenztruppen der DDR an der Fernstraße (jetzt tbz). Er wurde zum 5. Pätzer Sommerfest 1997 Bestandteil des Dorfplatzes und bekam seinen Namen.

Unweit vom „Kleinen Kahlkopf“ entdeckt man eine Plastik mit dem Relief eines Ziegelbrennofens. Sie wurde von Detlef Schulz („Terrazzo-Schulz“) gefertigt und 2009 beim Pätzer Sommerfest eingeweiht. Auf der zugehörigen Beschreibung kann man sich über die Geschichte des Tonabbaus in und um Pätz informieren. Dieser Gedenkstein wurde von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse gespendet.

Die Dorfaue ist gesäumt von alten Gehöften. Der älteste Hof soll der vom Lehngut Wanner (Dorfaue 12) sein. Dort hatte man Tonscherben aus dem 12. Jahrhundert gefunden. Das Gutshaus ist im alten Stil erhalten. (Eine genaue Beschreibung dazu liest man in der Broschüre „500 Jahre Pätz“). In unmittelbarer Nachbarschaft findet man in den Räumen des ehemaligen „Konsums“ den 2016 eröffneten „Eventraum“. Dort finden neben privaten Feiern auch kulturelle Veranstaltungen statt.Ihm gegenüber befindet sich der ehemalige Gasthof der Familie Jänicke. Das Anwesen ist leider im dorfaue-6Laufe der vielen Jahre des Leerstandes verfallen und bietet einen traurigen Anblick.

Die von der Dorfaue abgehende Seestraße führt zu einem heute nicht mehr zugänglichen Uferbereich, der der Durchfahrt vom Vordersee zum Hintersee gegenüber liegt. Bis Kriegsende existierte an dieser Stelle die älteste Gaststätte von Pätz, der „Hundertjährige“. Von dort wurden auf den Ruf „Hol über“ die mit der Eisenbahn aus Berlin angekommenen Sommerfrischler per Kahn von der Bestenseer Seite abgeholt. 1945 wurde durch die Ereignisse der letzten Kriegstage der Saal in Brand gesteckt und vernichtet. Bei diesem Feuer kamen auch die alten Wirtsleute ums Leben.