Heimatverein Pätz e.V.

Jahresausflug des Heimatvereins Pätz

Für jeden Ausflug wünscht man sich u.a. schönes Wetter. Und das hatten wir – fast ein bisschen zu sehr! 33°C im Schatten und Sonne satt.

Am 31. August startete unser Bus ab Pätz nach Waren/Müritz. Mit von der Partie: Mitglieder des Heimatvereins mit ihren Partnern und die aktiven Nichtmitglieder, die uns kontinuierlich unterstützen. Die ursprüngliche Planung hätte uns in genau die andere Richtung, nämlich nach Dresden zur Fahrt auf der Elbe geführt. 14 Tage vor dem Termin sagte das Schifffahrtsunternehmen wegen Niedrigwasser ab. Was nun? Der Bus war gebucht, wir somit auch an das Datum gebunden. Also: Frage in die Whats app-Gruppe nach einer Idee für Plan B. Einen halben Tag an´s Telefon und schon stand die neue Tour: 5-Seenfahrt ab Waren bis Malchow, dort in der „Pension am See“ essen. Von da aus in´s DDR-Museum und danach Spaziergang zum Kloster. Zwei Stunden Freizeit für die Orgelausstellung in der Kirche, Kaffeetrinken, Besuch der Raritätenausstellung oder des Klosters – ganz nach Belieben. Soweit die Theorie. Nachdem wir nach 3 Stunden entspannter, klimatisierter Busfahrt 20 min auf unser Schiff gewartet hatten, zogen sich viele gleich in dessen Unterdeck zurück um der Wärme zu entkommen. Gut beraten war man mit Strohhut oder Schirm auf dem luftigen Oberdeck. So konnten wir bei kühlen Getränken die schöne Seenlandschaft genießen. Nach 2 Stunden landeten wir am Ufer der Inselstadt Malchow an und gingen Mittag essen. Nach dem Umräumen der gedeckten Tische von der Sonnen- auf die Schattenseite der Gaststube, ließen wir es uns schmecken. Dann liefen wir das kleine Stück zum DDR-Museum. Beim Betrachten der Exponate kamen heimatliche Gefühle auf und einige verschüttete Erinnerungen wieder hervor. An die Wäscheschleuder und die WM 66 oder den großen Plastekipper, der fast in jedem Haushalt mit Kindern zu finden war. Ich entdeckte den Zwillingsbruder meines alten „Teddy Brumm“, zwar nicht so ab geliebt, aber unverkennbar.

Auch an den monatlichen Haushaltstag wurde erinnert, an Nylonschürze, Einkaufsnetz und Dreieckbadehose. Alles in allem eine liebevoll gestaltete Ausstellung und sehenswert. Unseren geplanten Spaziergang realisierten aufgrund er Hitze nur wenige. Die Mehrheit nahm das Angebot des bereitstehenden Busses an und fuhr zum Kloster. Dort saß man dann bei Kaffee, Kuchen und Eis unter Bäumen und genoss die Ruhe – oder ging in die schöne Klosterkirche. Dort ist eine Orgelausstellung zu sehen, sehr eindrucksvoll, da man auch selbst mal den Blasebalg treten darf, um dem Instrument einen Ton zu entlocken. Die Kircheneinrichtung ist an sich schlicht, wird aber enorm aufgewertet durch bunte Glasfenster, die die zwölf Apostel darstellen. Uns war noch nicht warm genug und so bestiegen wir auch noch den Kirchturm. Von dort hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und den Malchower See, muss allerdings vorher gefühlte 999 Stufen steigen. Wieder auf dem Boden machten wir uns, unterdessen nur noch zu zweit, auf den kurzen Weg zu den Raritäten. Diese sehenswerte Ausstellung befindet sich in einem uralten zwei etagigen Haus, das an einer Straße mit Katzenkopfpflaster steht. So fühlt man sich gleich bei der Ankunft Jahrhunderte zurückversetzt. In den Räumen ist es erwünscht zu fragen, zu begreifen und auszuprobieren. Wir nahmen in einem 100jährigen Klassenzimmer Platz und versuchten uns mit Sütterlinschrift. Zur Ausstellung gehören viele praktische Erfindungen wie ein Toilettensessel aus Leder mit Sandspülung. Auch die aus DDR-Zeiten noch bekannte Badewanne zum Ausklappen im Einbauschrank konnten wir betätigen. Erinnert wird an geniale Erfindungen wie das „Schusterlicht“, das mittels Kerze und wassergefüllter Glaskugel helles Arbeitslicht lieferte als es in den Häusern noch keinen Strom gab. Leider drängte die Zeit und der Bus wartete schon auf uns. Um 16 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Es war ein schöner, ereignisreicher, wenn auch, vor allem wegen der Hitze, anstrengender Tag. Aber gefallen hat es allen, ich habe zumindest nichts Gegenteiliges gehört. Eine kleine Fotoauswahl ist in unserer Galerie zu sehen. Für mich privat habe ich beschlossen, Malchow, vllt als Motorradtour, nochmal einen Besuch abzustatten. Ich möchte mal durch die Stadt gehen und die Zugbrücke, die früher die einzige Landverbindung war, in Aktion sehen. Eventuell ist das ja auch für den Einen oder Anderen ein Ausflugstipp.

Britta Beyer (HV Pätz)