Der historische Teil des Friedhofs in Pätz ist nunmehr seit 9 Jahren das Projekt des Heimatvereins Pätz.
Alles begann im September 2010 mit einem Schreiben von mir an die Gemeindeverwaltung Bestensee, in dem ich auf die Erhaltungswürdigkeit dieses Areals aufmerksam machte und bereits Hilfsangebote der Ortsbürgermeisterin, des Heimatvereins Pätz und der Friedhofsverwaltung Bestensee bekommen hatte. Eine Person allein kann in der großen Maschinerie immer nicht allzu viel ausrichten, also nahm sich der Heimatverein Pätz der Angelegenheit an und rief das Projekt „Wiederherstellung des historischen Friedhofsareals in Pätz“ ins Leben. Gleich zu Beginn 2011 bekamen wir wirksame Unterstützung unserer Freiwilligen Feuerwehr, deren Kameraden mit Kettensägen und know how dem Pappellabyrinth zu Leibe rückten. Danach war das Gelände übersichtlicher und wir konnten planen. Sehr hilfreich war dann auch 2012 das Teilprojekt mit der JUMP GmbH im Rahmen der…. Im Zuge dessen wurden Stubben und Schutt beseitigt sowie das Gelände einigermaßen begradigt. Hierbei unterstützte uns auch die Evangelische Kirchengemeinde indem sie den Strom zur Verfügung stellte.
Nun folgten viele Arbeitseinsätze. Die Gemeindeverwaltung übernahm die Kosten für die Gehwegplatten und stellte einen Schuttcontainer. Wir rodeten Wildwuchs, schnitten Gehölze, beseitigten defekte Umrandungen, legten einen Weg in Form von Trittsteinen an und sicherten die Fundamente der „Wackelsteine“. Diese waren schließlich der Grund, dass unser Projekt 2016 sehr ins Wanken geriet. Die Zugfestigkeitsprüfung hatte 5 Grabsteinen grüne bzw. rote Aufkleber beschert. Die Kosten für eine Befestigung, die ausschließlich ein Steinmetz durchführen darf, konnten von uns nicht aufgebracht werden. So folgte der lange Weg der Argumentation damit finanzielle Mittel für den historischen Friedhof in den Haushalt eingestellt werden konnten. Ich schrieb im September 2016 ein Konzept, denn wir mussten die Gemeindevertreter von unserem Projekt überzeugen. Erfreulicherweise erfuhren wir überwiegend positive Resonanz. Es gab natürlich auch Personen, die meinten, man könne die Grabmale als Trittsteine oder Umrahmung eines Sitzplatzes umfunktionieren, weil sie ja alle gleich aussehen. Zwischenzeitlich durften wir aus Sicherheitsgründen auch keine Pflegearbeiten mehr durchführen. Nachdem wir die Gefährdungsstellen großräumig abgesperrt hatten, war das wenigstens wieder möglich. Nach einer Beratung aller Beteiligten über das Für und Wider im Mai 2017 erstellte die Gemeindeverwaltung eine Stellungnahme mit Kostenschätzung. Diese wies 13 T€ als einmalige und 3100 € als jährliche Erhaltungskosten des historischen Friedhofsteils aus. Unser Verein hatte sich bereits im Konzept zur kontinuierlichen Durchführung der Pflege-und Erhaltungsarbeiten verpflichtet, so dass diese Mittel weitgehend eingespart werden können. Auch andere Arbeiten wie die Trittsteinverlegung hatten wir übernommen. Im Januar 2018 hatten wir die Kulturministerin Frau Dr. Martina Münch zu uns nach Pätz eingeladen. Sie befand das Areal der über 30 historischen Grabstätten erhaltenswert und sicherte ihre Hilfe zu. Die Ministerin war sehr angetan von unserem Engagement und lobte unser Durchhaltevermögen. Und wir wurden belohnt: seit 2018 sind im Haushalt der Gemeinde Bestensee Mittel für die Erhaltung des historischen Friedhofsareals in Pätz vorgesehen. Die Grabmale konnten nun von einem fachkundigen Steinmetz befestigt werden, die Gehölze und Blumen für die Bepflanzung wurden ebenfalls aus diesem Topf bezahlt. Beim Arbeitseinsatz Im Herbst 2018 konnten wir endlich mit der Gestaltung des Geländes beginnen. Wie wir beim Frühjahrs-Subotnik am 30. März 2019 erfreut feststellen konnten, haben alle Neupflanzungen den Winter gut überstanden. Wir haben nun einen Gießplan aufgestellt, an dem 11 Vereinsmitglieder teilnehmen. Eine Bank ist in Arbeit, ebenso die Broschüre mit Informationen über die Grabstätten. Die eingelagerten, weil defekten Grabplatten werden in diesem Jahr rekonstruiert und an den Grabsteinen angebracht. Der ehemalige Flächenbewuchs mit Efeu, Cilla und Maiglöckchen hatte durch die Freistellungsarbeiten ziemlichen Schaden genommen, erholt sich aber erfreulicherweise und breitet sich wieder aus. 2019 steht noch im Zeichen der Entwicklung. Im kommenden Frühjahr wollen wir dann aber endlich das Ergebnis unserer Projektarbeit im Rahmen einer Einweihung dieses Teils des Pätzer Friedhofs vorstellen.