Am 15. Mai 2022 war es nun endlich so weit:
Der Heimatverein Pätz konnte nach 9 Jahren Arbeit und weiteren 2 Jahren Verzögerung durch Corona in diesem Jahr mit einer kleinen Feierstunde das „Historische Friedhofsareal“ auf dem Pätzer Friedhof einweihen (siehe auch unter „Projekte“). Britta Beyer berichtete vor ca 25 Gästen bei einem Glas Sekt bzw Orangensaft über die Entstehung des Friedhofs, der Kapelle und des Glockenturms, sowie über die Projektarbeit und deren Fertigstellung. Musikalisch wurde die Veranstaltung von einem Saxophonisten begleitet.
Danach fand ein geführter Rundgang über das Gelände statt. Viele Fragen wurden gestellt und beantwortet. Besondere Aufmerksamkeit erregte der Schaukasten. Er enthält neben Informationen auch Fundstücke. So z.B. eine Engelsfigur aus Porzellan und mehrere Teile solcher Figuren. Sie waren die Zierde vieler Kindergrabsteine. Ausgestellt ist auch eine Metallplatte, die man nach dem Krieg an den Holzkreuzen fand, und mehrere Teile der schwarzen beschrifteten Glasplatten bzw verschiedener Porzellanbücher.
Es war am Sonntag möglich, einen Blick in die, z.Zt. leider ungenutzte Kapelle zu werfen und die Akustik zu genießen, die einige auf dem Harmonium angeschlagene Töne hervorriefen. Dabei zeigte sich wieder, welch ein Potential dieses Gebäude für lageentsprechende Veranstaltungen aufweist. Die Kirche war bis März 2019 als solche in Betrieb. Die Nutzung wurde allerdings eingestellt, weil die Beteiligung der Gläubigen an den Gottesdiensten in Pätz immer geringer wurde. Der Gemeindekirchenrat Bestensee gab die Nutzung an den jetzigen Eigentümer, die Gemeindeverwaltung Bestensee, ab. Seitdem ist das Gebäude ungenutzt und wenn das so bleibt, wird es verfallen. Der Heimatverein Pätz und der Ortsbeirat haben angeregt, die Kapelle für kleine Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, aber auch zu Hochzeiten oder als Trauerhalle zu nutzen. Ebenfalls vor 3 Jahren musste der Glockenturm abgestützt werden, da er drohte, zu kippen. Er soll nach dem Willen der Verwaltung ersatzlos entfernt werden. Eine Sanierung ist nicht gewollt, der Neubau wäre zu teuer für einen ungenutzten Glockenturm. Wir allerdings sind der Meinung, dass beide Bauwerke erhalten bleiben müssen, denn die Pätzer Bevölkerung hat seit über 60 Jahren Geld, Material und Arbeitskraft für den Aufbau und Erhalt gespendet. Außerdem bilden Kapelle, Glockenturm und Historischer Friedhof ein museales Ensemble. Wir als Verein, der sich u.a. der Erhaltung der Ortsgeschichte widmet, würden beide Objekte gern wieder durch Ideen, Arbeitseinsätze, Spendensammlungen und Veranstaltungen wiederbeleben.
Während der Einweihungsfeier konnten Interessierte die druckfrische Begleitbroschüre zum „Historischen Friedhofsareal“ für 7,50€ erwerben, was auch weiterhin durch einen Anruf bei Britta Beyer (0178 64 65 243) möglich ist. (Inhalt: 100 Seiten mit Informationen über Pätz, den Friedhof, das Projekt und die Familienzugehörigkeit der Verstorbenen).
