Auch dieses Jahr zemperten wir durch den Ort mit viel Tanz und Musik.
Schon seit Wochenbeginn wurden akribisch die Wetterberichte verfolgt und pausenlos die Daumen gedrückt. Nichts ist schlimmer an einem Zempertag als windiges Regenwetter. Und genau das war für den 20. Februar angesagt! Wir ließen uns aber nicht beirren und bereiteten alles vor wie immer, sorgten nur dafür, dass die Schirme auf den Wagen installiert und die Papiergirlanden durch metallene ersetzt wurden.
Samstagfrüh um 9 Uhr trafen wir uns traditionell bei Claudia im Lindenhof zum “ warm-up“. Die ca 50 Zemperer stellten sich zum Foto auf, denn Olaf, unser Fotograf, und Wolfgang Purann (Fotos unter www.mediapur.de) warteten schon. Nachdem das Gruppenbild im Kasten war, ging es nach bewährtem Ritual mit Pauken und Trompeten los zur Runde durchs Dorf. Angeführt wurde unser Zemperzug in diesem Jahr von einem Gentleman in edlem Zwirn mit weißer Weste, Zylinder und Gehstock. Eine Zirkustruppe folgte, zwei trinkfeste Rohrleger, viele verschiedene Tiere wie Reh, Fuchs, Käfer und Rennschnecke, auch ein wandelndes Bierfass, dessen Hahn für viel Belustigung sorgte. Die 4 Musketiere flankierten den Zug zum Schutz, aber die gesetzlosen drei Panzerknacker waren ja unsere eigenen. Der Phantasie der Aktiven waren wieder keine Grenzen gesetzt und ob Baby oder Erwachsener, alle waren in tolle Kostüme gehüllt. Sogar den leibhaftigen Frühling hatten wir dabei, was soll da noch schief gehen?
Gleich in der Depotstraße wurden wir freudig erwartet. Auf dem Weg durch die City öffneten uns viele Pätzer ihre Hoftüren, tanzten mit uns und stießen mit Kirschlikör auf den Frühling an. Für Leute, die Prozente nicht mögen oder vertragen, hatten wir Saft, Gummibärchen und Bonbons dabei. Autofahrer bekamen Taschenflaschen für später. In der Weinbergstraße wurden wir wie jedes Jahr an drei Gehöften mit Kaffee, Tee, Snacks und anderen flüssigen Köstlichkeiten begrüßt. Gegen Mittag unterbrachen wir unseren Umzug für die obligatorische Rast im Schrobsdorff-Haus. Kurz bevor wir die trockenen Gefilde erreichten, war es dann leider auch mit der Beherrschung von Petrus vorbei. Zum Glück hatte unser Frontmann im letzten Moment noch Regenumhänge besorgt, die gern in Benutzung genommen wurden. Kein Wunder, denn unsere Zirkustruppe bestand nicht nur aus Wahrsagerin, Clowns, Seiltänzerin und Direktorin. Die Dompteuse kam mit einem gut dressierten Tiger, zu dem sich im Laufe der Zeit ein ganzes Rudel Großkatzen verschiedener Altersgruppen gesellte. Und Katzen werden ja bekanntlich nicht gern nass! Aber auch die anderen Zemperer waren froh, die Pause im Trockenen zu verbbringen. Dort war von den drei Futterfeen Liane, Andrea und Solli ein tolles Buffett aufgebaut worden, das keine Wünsche offen ließ. Heißer Eintopf, belegte Brötchen, Wiener und Pfannkuchen zum Dessert waren schön dekoriert angerichtet. Eine Zemperabordnung von 10 Leuten verkürzte ihre Pause um, wie auch im vorigen Jahr, die Bewohner der KfL-Häuser in der Fernstraße zu besuchen. Der Einfallsreichtum unseres Logistikexperten Peter machte das möglich.
Fast wie verabredet, ließ der Regen zum Ende der Mittagspause nach und wir konnten ohne Vermummung unseren Weg in die Siedlung antreten. Auch dort wurden wir freudig begrüßt und die Zemperbüchsen füllten sich. Nach 6 Stunden waren wir noch immer guter Laune, nur etwas fusslahm. Unsere beiden Fahrzeuge mit Kinder-und Versorgungshänger (aus den Werkstätten der Bergter-Brüder) bewiesen ihre Berechtigung, denn so konnten sich wenigstens kleine Füsschen öfter mal ausruhen. In diesem Zustand tut es in jedem Jahr gut, zu wissen, dass heiße Getränke und das leckere Schmalzgebäck von Monika Tappert in der Goethestraße auf uns warten. Nach diesem letzten Boxenstopp tanzten wir frisch gestärkt durch den Rest der Siedlung und erreichten gegen 16 Uhr den Lindenhof, unseren Ausgangspunkt. Nun gingen die meisten erstmal nach Hause und machten sich frisch, denn abends trafen wir uns wieder und ließen den Tag entspannt und fröhlich als Faschingsfeier ausklingen.
Wieder einmal liegt ein lustiger und erfolgreicher, wenn auch anstrengender Zempertag hinter uns. Unsere finanziellen Mittel für Veranstaltungen wurden dank der Großzügigkeit der Pätzer ordentlich aufgestockt. Als erste werden die Kinder davon profitieren, denn am 4. Juni findet das Pätzer Kinderfest auf der Dorfaue statt. Und neue Schirme müssen wir kaufen. Unsere haben den windigen Regenguss nicht überstanden.
Britta Beyer (HV Pätz)