In jedem Jahr am 31.Oktober kommen sie, wenn es dunkel ist, aus ihren Verstecken! Finstere Gestalten mit schwarzen Augenringen und schrecklichen Narben im Gesicht. Manch einem tropft noch Blut aus dem Mund und vom Kopf, weil eine Axt oder Säge darin steckt. Einige sind ohne Fleisch und Blut, nur die blanken Knochen. Und Fledermäuse haben Hochkonjunktur. Aber auch Hexen und Pummelfeen sind unterwegs. Sie alle sind auf der erbarmungslosen Jagd nach- Süßigkeiten, denn es ist Helloween! Viele der Pätzer haben sich ausreichend eingedeckt und erwarten die Gruselgeister, die mit dem Spruch: „Süßes sonst gibt’s Saures“ vor der Tür stehen. Manche von ihnen haben sogar kleine Gedichte gelernt, die sie als Dankeschön aufsagen.
Seit den 1990iger Jahren verbreitet sich „Halloween“ als Fest zunehmend auch im östlichen Europa. Die Wurzeln liegen im keltischen Glauben. Das Fest am Vorabend zu Allerheiligen wurde von den irischen Einwanderern in den USA etabliert. Von dort kam es zurück nach Europa. Halloween kennzeichnet das Sommerende, dessen Ausdruck die Kürbisernte darstellt. Die teils gruseligen Gesichter, die geschnitzt werden, und das Schmücken der Gärten u.a. mit Geisterfiguren sind Hinweise auf die Rückkehr der Toten in ihre Heime. Feuer und Verkleidungen am Abend des 31.10. sollen böse Geister abwehren. In Europa wird Halloween, wie auch andere Feste, z.B. Mittsommer, regional abgewandelt.
In unserem Dorf wächst jährlich die Begeisterung für Halloween. So gibt es viele Pätzer, die ihre Gärten mit leuchtenden, geschnitzten Kürbissen schmücken und so mitteilen, hier steht Süßes bereit. Die Zahl der Kinder wächst und somit auch die Anzahl der kleinen Geister, die mit ihren Eltern an diesem Abend unterwegs sind. Viele von ihnen kommen dann gern noch auf eine Bratwurst, eine Schüssel Kürbissuppe oder einen Punsch zu uns ins Schrobsdorff-Haus. In diesem Jahr konnten die Kinder ihren Kampfgeist bei Spielen wie „Hexenhut-Zielwurf“, dem „Glubschaugen-Lauf“, dem „Kürbiskegeln“ oder dem „Spinnen-Rennen“ beweisen. (Ich hatte bei letzterem die volle Konfrontationstherapie und kann nun sogar eine Plastespinne anfassen!) Die Erwachsenen scharten sich in der Zeit mit einem Glühwein um die Feuertonne und unterhielten sich. Gegen 20 Uhr hatte der Spuk ein Ende. Die furchteinflößenden Gestalten waren rechtschaffend müde und zogen sich in ihre Bettchen zurück.
Britta Beyer (HV Pätz)