Heimatverein Pätz e.V.

Arbeitseinsatz Friedhof 12.05.18

Wiederherstellung der historischen Begrabnisstätte auf dem Pätzer Friedhof

Am Samstag, dem 12. Mai früh um 9 Uhr trafen wir uns endlich mal wieder zu einem Arbeitseinsatz zwischen den alten Grabstellen, um sie von Laub, Unkraut und Wildwuchs zu befreien.

Manch ein Friedhofsbesucher hat sich in Anbetracht des ungepflegten Zustandes sicherlich schon gefragt, ob und wie es mit dem Projekt des Heimatvereins Pätz weitergehen soll. Dieser Bereich bedarf einer kontinuierlichen Pflege, die wir gern per Vertrag übernehmen möchten. Bis jetzt waren allerdings die Voraussetzungen dafür nicht gegeben, d.h. es war gar nicht geklärt, ob die alten Gräber nicht doch dem Erdboden gleichgemacht werden sollten. Wohl und Wehe hingen, wie immer, von der Finanzierung ab. Einige Mitglieder des Gemeinderates unterstützten von Anfang an unser Projekt, andere konnten wir überzeugen und es gab natürlich auch Gegenstimmen. Aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur bekamen wir allerdings Rückendeckung. Ministerin Frau Dr. Münch besuchte im Dezember den Friedhof und bewertete das Gesamtensemble als unbedingt erhaltenswert. Für unsere jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit sprach sie ihre Anerkennung aus und bewunderte unser Durchhaltevermögen. Ende 2017 fiel die Entscheidung der Gemeindevertreterversammlung nach 7 Jahren Gesprächen, Planungen, Diskussionen, Aktivitäten und Abstimmungen positiv aus: Pätz kann seinen alten Friedhofsteil behalten! Somit konnte Geld in den Haushalt 2018 dafür eingestellt werden. Aber es gab da noch immer die 5 „Wackelsteine“, die nur von einer Steinmetzfirma repariert werden durften. In den letzten 1 ½ Jahren konnten wir keine Pflegearbeiten durchführen, da dies wegen der Unfallgefahr untersagt wurde. Vor 4 Wochen befestigte die Steinmetzfirma Fischer-Ohl aus Berlin die Steine und unserem Tatendrang stand nichts mehr im Weg. Wir luden zum Arbeitseinsatz ein. Es wurde viel Laub geharkt, Gras gemäht und Fliedertriebe entfernt. Innerhalb der Umrandungen machten wir dem Unkraut den Garaus und füllten als Basis für die Bepflanzung mit pflegeleichten Bodendeckern Erde auf. Die Verlegung der Trittsteine kam ebenfalls ein gutes Stück voran. Über 20 Leute waren dem Aufruf gefolgt. Neben bekannten sah man auch neue „Subbotnik-Gesichter“. Alle waren mit Enthusiasmus dabei und unsere Pause um 11 Uhr wurde freiwillig noch 30 min verschoben, damit Begonnenes noch beendet werden konnte. Steffi Bretschneider hatte uns wieder einen köstlichen Imbiss gezaubert, die richtige Stärkung nach der Ackerei. Herzlichen Dank dafür! Um 12 Uhr verließ das Gros der Truppe den Friedhof, stolz darauf, gemeinsam so viel geschafft zu haben. Und mit dem Versprechen, im Herbst wieder dabei zu sein, denn es hatte Spaß gemacht.

Zu unserer Freude stellten wir fest, dass die Wildblumen, die auf dem Areal vor den Rodungsmaßnahmen ansässig waren, wiederkommen. Im März blühten schon die Blausterne, jetzt fanden wir Felder von Maiglöckchen und Margeritten. Auch die Akeleien haben sich versamt. Durch die Lichtung des Wäldchens ist der Grasbewuchs natürlich mehr geworden. Da, wo er stört, werden wir Efeu und andere durchsetzungsfähige Bodendecker ansiedeln. In diesem Jahr legen wir den Grundstein dafür und hoffen, dass im nächsten Jahr schon der Erfolg sichtbar wird. Im „Totengärtchen“ (Begräbnisstätte des Gutsbesitzers Wilhelm Fischer und seiner Frau) haben die fleißigen Helfer den Flieder verbannt und Erde aufgefüllt. Das nächste Vorhaben der Gemeindeverwaltung soll wohl die Reparatur des schmiedeeisernen Zaunes durch eine Fachfirma sein. Um die weitere Vorgehensweise zu beraten, wollen wir uns (Friedhofsamt, Ordnungsamt und Heimatverein Pätz) demnächst zusammensetzen. So macht ein Projekt Freude und kommt voran!

Während des Arbeitens entstand die Idee Einzelner, Pflegegräber zu übernehmen. Bepflanzung und Pflanzenpflege obliegt dann dem „Grabpaten“. Diese Idee nehmen wir gern auf und können sie evtl als Bestandteil des geplanten Pflegevertrages zwischen Gemeindeverwaltung und Heimatverein Pätz realisieren.

Britta Beyer